Preisträger 2011
INTERNATIONALER WETTBEWERB
Jury: Elisabeth Bronfen, Jan Harlan, Marie Kjellson, Gordan Radovanovic, Iris Rottschäfer
Hamburger Kurzfilmpreis
Pour Toi Je Ferai Bataille (For you i will fight)
Rachel Lang, Belgien 2010, 21:00 min., Kurzspielfilm
Begründung: Nach dem Empfinden der Jury ist dieser Film in seinem Anliegen erfolgreich, uns das Leben einer jungen, verlorenen und verzweifelten Frau nahe zu bringen, die ihr Heil schließlich in der Armee sucht. Ein runder und gut erzählter Debütfilm, der durch Regie, Photographie und Schauspiel beeindruckt.
Lobende Erwähnung
I’m Not the Enemy
Bjørn Melhus, Deutschland 2011, 12:50 min., Experimentalfilm
Begründung: Es ist zutiefst bewundernswert, sich einem solch ernsten Thema um psychische Krankheit und Nachkriegstrauma in einem sehr innovativen visuellen Stil zu widmen. Dies war der einzige Film im Wettbewerb, der sich diesem so zeitlosen wie unumgänglichen Anliegen verschreibt.
Publikumspreis
Las Palmas
Johannes Nyholm, Schweden 2011, 13:30 min., Kurzspielfilm
Der Publikumspreis in Höhe von EUR 1.500,- wird wettbewerbsübergreifend an einen Film aus dem Internationalen und Deutschen Wettbewerb vergeben.
NO BUDGET WETTBEWERB
Jury: Diana Linz, Andrea Martignoni, Kyros Kikos
NoBudget Jurypreis
Monkey Spa
Dragan Zivancevic / Dragan Matic / Zeljko Piskoric, Serbien 2011, 20:11 min., Dokumentarischer Kurzspielfilm
Begründung: Eine schöne, witzige Idee, Flausen im Kopf, ein feines Gespür für Bilder, Kamera und Dramaturgie, ein Soundtrack, der die Bildspur perfekt unterstützt, und das alles eingebettet in einem Zusammenhang, der das eigene Land gesellschafts- und energiepolitisch hinterfragt. Realisiert mit minimalem technischen Aufwand und finanziellen Mitteln. Ein No-Budget-Film par excellence.
Lobende Erwähnungen
Stuck in a Groove
Clemens Kogler, Österreich 2010, 4:10 min., Experimentalfilm
Begründung: Die Minimalanimation erzählt Geschichten aus der Zeit, als die Bilder laufen lernten. Mit feinem Humor und recht einfachen Apparaturen wird ein größtmöglicher Eindruck erzielt.
Circle
Minna Parkkinen, Finnland 2010, 7:40 min., Experimentalfilm
Begründung: Kurz vor dem Kitsch liegt die Poesie. Das Geheimnis einer offensichtlich sehr persönlichen Auseinandersetzung der Filmemacherin bleibt über das Ende des Films hinaus gewahrt und hinterlässt trotzdem eine verwirrende Melancholie, der man sich nur schwer entziehen kann.
Sailor & Son (Schipper en Zoon)
Loeske Bult, Niederlande 2010, 19:53 min., Dokumentarfilm
Begründung: Eine Dokumentation mit rudimentärsten Mitteln. Einfache Einstellungen, eine dezente Kamera und der Verzicht auf Schnickschnack und Effekte lassen die bewegende Beziehung zwischen einem alten Seemann und seinem geistig behinderten Sohn unaufdringlich in den Vordergrund rücken.
Gabi oder zwei Farben Gelb
Per Olaf Schmidt, Deutschland 2011, 24:00 min., Kurzspielfilm
Begründung: Vielleicht wollen wir diesen Film nie wieder sehen, aber wir werden ihn nie vergessen: Trash für Fortgeschrittene. Zäh, sperrig und mit einem ellenlangen, mantraartigen Monolog mit nur einem Wort: Mama. Konsequent bis zur Qual.
NoBudget Publikumspreis
NoBudget Publikumspreis "Der optimistische Durchblick", EUR 1500,-
Dieser Preis geht in gleichen Teilen an die folgenden zwei Filme:
The Streets of the Invisibles
Remo Rauscher, Österreich 2010, 11:15 min., Experimentelle Animation
Die Fliegen (The Birds II)
Susann Maria Hempel, Deutschland 2010, 7:30 min., Experimentalfilm
DEUTSCHER WETTBEWERB
Jury: Andrea Hohnen, Jörn Staeger, Gerald Weber
Jurypreis des Deutschen Wettbewerbs, EUR 2.000,-
Deutscher Wettbewerb
Daheim
Olaf Held, Deutschland 2011, 30:00 min., Kurzspielfilm
Begründung: Die Geschichte von einem, der aus den erzgebirgischen Wäldern auszieht, um sein Stück vom Kuchen zu suchen. Daheim ist, wie der Titel sagt, ein Film über Heimat, der mit lakonischem Humor, wenigen Worten und wunderbar passender Musik von Abschied, Heimweh und Rückkehr erzählt. Dieses kleine Juwel aus Chemnitz zeugt von großer kinematografischer Bewusstheit, nutzt die originären Mittel des Kinos, indem er in Bildern erzählt, ökonomisch im Umgang mit Zeit und Rhythmus. Und so kommt es, dass ein deutscher Film – mit ausgeprägtem sprachlichem Regionaleffekt – weltweit verständlich ist.
Lobende Erwähnung:
Die Frau des Fotografen
Philip Widmann / Karsten Krause, Deutschland 2011, 29:30 min., Dokumentarfilm
Begründung: Schillernd, vielschichtig und nachhaltig irritierend: Die Frau des Fotografen kreist um die zentralen Themen Zeit und Vergänglichkeit. In seinem fast manischen Archivierungsdrang versucht der titelgebende Hobbyfotograf, die Zeit festzuhalten. Seine Frau hingegen „verkörpert“ im Wortsinn die Schönheit vergehender Zeit und stellt dabei unser Bild von Frau in Frage: Darf ein alternder Körper begehrenswert bleiben? Und darüber hinaus entdecken wir, fast überrascht, die schönste Dimension der Zeit: eine lebenslange Liebesgeschichte.
HAMBURGER WETTBEWERB
Hamburger Publikumspreis präsentiert von Pilsner Urquell EUR 1.500,-
Hamburger Wettbewerb
Wie ein Fremder
Lena Liberta, Deutschland 2010, 23:30 min., Kurzspielfilm
FLOTTER DREIER WETTBEWERB
Publikumspreis "Der Flotte Dreier", Thema 2011: Deutsch, EUR 1.000,-
gefördert von der Hamburgischen Kulturstiftung.
Flotter Dreier
Publikumspreis "Der Flotte Dreier", Thema 2011: Deutsch, EUR 1.000,-,
gefördert von der Hamburgischen Kulturstiftung
Felix...
Anselm Belser, Deutschland 2010, 0:43 min., Kurzspielfilm
arte-KURZFILMPREIS
arte-Kurzfilmpreis
Der mit EUR 6.000,- dotierte Preis beinhaltet die Ausstrahlung auf arte.
Jury: Sabine Brantus & Barbara Häbe
Warisover
Carlos Morelli, Deutschland 2010, 9:00 min., Kurzspielfilm
Begründung: Der Kurzfilm Warisover überzeugt durch seine Einfachheit und Klarheit; mit minimalem Aufwand realisiert, bringt er ein zutiefst menschliches Drama auf den Punkt. Ebenso eindringlich wie präzise beherrscht der Regisseur Carlos Morelli die Kunst, ein politisches und humanitäres Anliegen in der kürzesten Filmform umzusetzen. Wir gratulieren dem Regisseur zu dem Werk und freuen uns, den arte-Kurzfilmpreis überreichen zu dürfen.
ZDFneo-PREIS
Preis für den besten dokumentarischen Kurzfilm
Der Preis (1000 Euro) beinhaltet die Ausstrahlung im ZDFneo.
Jury: Angelika Hoffmann, Andrea Eisel
Manolo
Robert Bohrer, Deutschland 2010, 18:30 min., Kurzspielfilm
Begründung: "Bomber-Mike", König der Neuköllner Arschbomber, schleppt seinen verschüchterten Cousin Manolo ins Reich der unerfüllten Sehnsüchte Pubertierender – ins Freibad. Als der 12-jährige ohne sein Zutun Teil des Spiels um Mädchen, Aufmerksamkeit, Eifersucht und Rivalität wird, fordert ihn sein Cousin heraus und Manolo steht plötzlich vor einer zehn Meter hohen Bewährungsprobe. Robert Bohrers Coming-of-Age-Geschichte zeigt uns einen Mikrokosmos, der seine eigenen Regeln hat. Maximale Wasserverdrängung führt zu maximaler Aufmerksamkeit. Doch Kameraführung und dramatische Kranfahrten lassen schnell vermuten, wer hier der eigentliche Held ist. Dabei überzeichnet Robert Bohrer seine Figuren zwar, gibt sie aber nie der Lächerlichkeit preis. Gleichzeitig rührt er dabei mit Leichtigkeit einen Sommer-Sonne-Tex-Mex-Sound-Cocktail zusammen, an dem man sich berauschen kann. Vor- und Abspanndesign zitieren ein bisschen Almodovar hier, ein bisschen James Bond da – außergewöhnlich ausgelassen und aufreizend.
MO&FRIESE KINDERKURZFILMFESTIVAL
Das moundfriese.shortfilm.com/index.php, das jedes Jahr im Rahmen des Internationalen KurzFilmFestivals Hamburg stattfindet, ging am Sonntag, den 12. Juni 2011 um 14 Uhr mit der Preisverleihung im zeise Kino zu Ende.
Vergeben wurden fünf Preise: der Friese Preis für Filme aus den Programmen ab 4 und ab 8 Jahren, der Mo-Preis für die Filme aus den Programmen ab 9 Jahren und drei Preise für die Bestplatzierten im Gib mir fünf!-Wettbewerb.
Alle Preise wurden von den beiden Kinderjurys vergeben.